Das Drüsige Springkraut ist die am höchsten wachsende, einjährige, krautige Pflanze Nordeuropas. Sie kann bis zu 3 Meter hoch werden. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Indisches Springkraut. Wie dieser gebräuchliche Name bereits aussagt, stammt die Pflanze aus der Himalaya-Region Ostindiens. Erst im Jahr 1839 wurde das Drüsige Springkraut als Zierpflanze für die englischen Gärten nach Europa gebracht. Von dort breitete sie sich als Neophyt über ganz Europa und Nordamerika aus.

Das Drüsige Springkraut wächst gerne in Flussauen, Ufergebieten, Feuchtwiesen sowie an Waldrändern. An diesen feuchten Orten kommt es meist in großen Beständen vor. Die Pflanze gilt als invasiv, da sie an manchen Stellen die heimische Flora verdrängt. Dennoch wird die Pflanze aufgrund der hohen Nektarmenge als wertvolle Futterpflanze für Insekten geschätzt. Sie bietet Bienen und zahlreichen anderen Getieren auch dann noch reichlich Nahrung, wenn unsere heimischen Blütenpflanzen bereits verblüht sind.

Der botanische Name des Drüsigen Springkrautes ist Impatiens glandulifera. Der Gattungsname „Impatiens“ bedeutet Ungeduld. Er verweist auf den Schleuder-Mechanismus der Samenkapseln, welcher die reifen Samen in hohem Tempo wegschleudert. Auch in seiner Wirkungsweise als Bachblüte spiegelt sich diese Eigenschaft wider. „Glandulifera“ bedeutet „Drüsen tragend“ und verweist auf die Spaltöffnungen der Blätter, aus welchen Wassertröpfchen austreten.

Aussehen

Diese Pflanze ist kaum zu übersehen. Zum einen liegt dies an den großen Beständen, zum anderen an den auffallenden Blüten. Die insektenfreundlichen Blüten sind rosa, purpurn oder weiß gefärbt und verströmen einen intensiven Duft. Sie werden bis zu 4 Zentimeter groß und ähneln einer Orchidee. Die Blütezeit startet im Spätsommer und dauert bis zum Eintreten des ersten Frostes. An einer Pflanze sind oft gleichzeitig Knospen, Blüten und reife Kapseln vorhanden.

Die Laubblätter sind eilanzettlich, mit scharf gezähnten Rändern. An den Blattansätzen sondert die Pflanze zuckerhaltigen Nektar ab und Wassertröpfchen treten durch speziellen Spaltöffnungen aus.

Die dicken, hohlen Stängel verzweigen sich im oberen Bereich stark. Sie sind rötlich überlaufen und haben verdickte Knotenpunkte. Wenn der Stiel den Boden berührt, können aus diesen Knoten neue Wurzeln sprießen. So kann sich die Pflanze nach Sturm, Hochwasser oder Herausreißen neu verankern und weiterwachsen. Allerdings sterben die Wurzeln bei Frost ab.

Die Vermehrung des Drüsigen Springkrautes erfolgt jedoch nur über Samen. Die reifen Kapselfrüchte explodieren bei der leichtesten Erschütterung oder kleinstem Druck (vorbeistreifende Tiere, Regentropfen, Wind,…) und schleudern die Samen mehrere Meter weit. Jede Pflanze bringt zwischen 1.600 bis 4.300 Samen hervor, die 4 bis 5 Jahre keimfähig bleiben.

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

Volksheilkunde

Da das Drüsige Springkraut erst sehr spät nach Europa gekommen ist, gibt es bei uns keine traditionelle Verwendung. Trotzdem ist diese Pflanze eine Bereicherung für die Hausapotheke.

Bei Insektenstichen, Verbrennungen, Schuppenflechte und allergischen Hautreaktionen hilft ein Brei aus den entzündungshemmenden und schmerzstillenden Blättern. Dazu wird das frische Kraut zerstampft und zweimal täglich je 15 Minuten lang auf die betroffene Stelle gelegt. Alternativ kann auch der frische Pflanzensaft oder ein Teeaufguss auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden.

Bei Pilzinfektionen der Haut können frische, zerquetschte Blüten verwendet werden. Alternativ empfiehlt sich die Zubereitung einer Blüten-Tinktur. In den Blüten wirkt mitunter der Farbstoff Lawson, welcher eine antibakterielle, schmerzstillende, entzündungs- und pilzhemmende Wirkung aufweist. Neueste Studien deuten sogar auf eine krebshemmende Wirkung bei Hautkrebs hin.

Die Blüten-Tinktur kann auch bei allergischen Reaktionen der Atemwege, Asthma und Bronchitis eingesetzt werden. Der enthaltene Wirkstoff Quercetin wirkt nachweislich antiallergisch, indem es die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen und anderen allergischen Substanzen hemmt und daher als natürliches Antihistaminikum gilt. Für unterwegs bietet sich die Herstellung eines Roll-Ons aus einem Springkraut Ölauszug an.

Kulinarik

Die grünen Pflanzenteile sind für den Verzehr nicht geeignet. Zum einen haben sie keinen geschmacklichen Mehrwert, zum anderen wirken sie abführend.

Dafür können die Samen auch in großen Mengen verzehrt werden. Sie haben einen nussigen Geschmack und können sowohl im reifen als auch unreifen Zustand verwendet werden. Je reifer die Samen, desto dunkler ihre Farbe, und desto ausgeprägter der Geschmack. Sie können frisch oder getrocknet verwendet werden. Egal ob als Knabberei, im Gebäck oder Müsli – die fettreichen Samen sind eine wundervolle kulinarische Bereicherung. Auch in Pestos machen sich die Samen hervorragend, beispielsweise in meinem Wilden Herbstpesto.

Die Blüten des Drüsigen Springkrautes eignen sich zur Dekoration von Süßspeisen und Salaten. Allerdings scheiden sich die Geister ob die Blüten wohlreichend duften oder als unangenehm wahrgenommen werden. Als Blüten-Gelee werden diese Blüten ebenfalls gerne verarbeitet. Das Gelee bekommt dadurch eine intensiv rosa Farbe.

Räuchern

Beim Räuchern verströmen die getrockneten Blüten einen blumigen bis krautigen Duft. Das Springkraut wirkt gegen Unruhe und Stress, und entfaltet beim Räuchern seine beruhigende und entspannende Wirkung. Die Ruhe, welche sich breit macht, beschleunigt auch die Rekonvaleszenz.

Eine Springkraut Räucherung hilft bei allen Arten von Ungeduld, rücksichtsloser Impulsivität und schlechter Laune. Sie unterstützt dabei, unser Einfühlungsvermögen zu verbessern, keine übereilten Entscheidungen zu treffen, Geduld zu haben und die Ansichten und Bedürfnisse anderer zu verstehen.

Bachblüte Nr. 18

Die Bachblütenessenz des Drüsigen Springkrautes trägt den Namen Impatiens. Seine Hauptwirkungsgebiete sind Ungeduld, Hektik und innere Anspannung. Im negativen Impatiens Zustand kann man nicht warten, eilt seinen Mitmenschen voraus und drängt sich somit selbst in die Einsamkeit. Die Bachblüte hilft dabei, den natürlichen Rhythmus zu finden, zu entspannen, und damit innere Ruhe zu erlangen. Weiters unterstützt sie uns, Verständnis für die unterschiedlichen Temperamente, Ansichten und Lebensstile der Mitmenschen zu bekommen. Auch bei nervösen, reizbaren Tieren wird diese Blütenessenz empfohlen.

Die Bachblüte Impatiens ist auch ein Bestandteil der traditionellen Notfalltropfen, die bei Stress, emotionalen Belastungen oder schockierenden Situationen wirksame Erste Hilfe leisten können.

Als Bachblüten Zucker kann man die Impatiens Pflanzenseele gut einfangen, und noch dazu richtig genießen.

Habt ihr das Drüsige Springkraut schon verwendet? Was gefällt euch an dieser Pflanze besonders?


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