Goldruten begleiten uns beinahe das ganze Jahr über. Bereits im Erstfrühling sprießen die frischen Triebe in die Höhe. Die Blütezeit erwartet uns allerdings erst im Spätsommer. Dafür strotzen die vertrockneten Reste der Goldrute sogar dem Winter und schauen gerne aus dem Schnee hervor.
Am häufigsten begegnen uns die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesengoldrute (Solidago gigantea). Diese beiden Pflanzen sind Neophyten, die sich bei uns stark verbreitet haben und an vielen Orten die heimische Echte Goldrute (Solidago virgaurea) verdrängt haben. Der botanische Artname „Solidago“ kommt vom lateinischen Wort „solidus“, was gesund, fest oder hart bedeutet.
Goldruten begegnen uns sehr häufig. Besonders während der Blütezeit sind die gelben, horstigen Bestände besonders auffallend. Sie wachsen gerne auf Wiesen, Lichtungen, in Ufernähe, aber auch an Straßenrändern. Sie kommen in Höhenlagen bis etwa 1.200 Meter vor.
Aussehen
Die Goldrute gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist winterhart und mehrjährig. Die Pflanze wächst aufrecht und wird je nach Standort zwischen 0,5 und 2,5 Meter hoch. Die wechselständigen Blätter sind lanzettlich und können je nach Pflanze und Alter von hellgrün bis dunkelgrün variieren.
Die Blüten erscheinen im Spätsommer und blühen bis in den Herbst hinein. An der Oberseite der Rispenzweige bildet die Goldrute zahlreiche gelbe Blütenkörbchen. Die späte Blütezeit der Pflanze macht sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Insekten. Nach der Bestäubung bildet die Pflanze kleine Nussfrüchte, die mit Haaren versehen sind. Damit können sie einfach mit dem Wind verbreitet werden. Die Goldrute kann sich jedoch auch durch Ausläufer vermehren. Dadurch kommt es oft zu großen, horstigen Beständen.
Volksheilkunde
Die Inhaltsstoffe sowie die Verwendung aller drei genannten Goldruten Arten sind beinahe ident. Sie enthalten Flavonoide (zB Rutin), Glykoside (zB Quercetin), Gerbstoffe, Triterpensaponine, Phenolglykoside, organische Säuren, Polysaccharide und ätherische Öle.
Die Goldrute wirkt harntreibend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und antibakteriell. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die vorwiegend bei Problemen des Harnsystems eingesetzt, wie beispielsweise Blasenschwäche, Blasen- und Nierenentzündungen oder Nierensteine.
Aufgrund ihrer antimykotischen Eigenschaft, wird sie auch häufig bei Pilzinfektionen, wie zB Candida eingesetzt. Bei Entzündungen des Mund- und Rachenbereiches als auch zur Wundheilung und bei Hauterkrankungen wird sie aufgrund ihrer zusammenziehenden, wundheilenden und blutreinigenden Wirkung verwendet. Auch zur Anregung des Stoffwechsels leistet sie gute Dienste.
Bei Ödemen, eingeschränkter Herz- und Nierenaktivität sowie chronischen Nierenleiden darf die Goldrute nicht bzw. nur nach Absprache mit dem Arzt angewendet werden.
Die häufigsten Anwendungsformen sind Teezubereitungen aus den getrockneten Blüten, oder in Form einer Tinktur.
Kulinarik
Die Goldrute bietet sogar kulinarische Anwendungsgebiete. Besonders hervorragend sind die Triebspitzen der jungen Pflanzen, die in der Pfanne angebraten werden. Dazu gibt es auf meinem Blog auch bereits ein Rezept. Die jungen Triebe schmecken mild und karottenartig. Sie können auch roh verzehrt werden. Die Blätter können ebenfalls verwendet werden, jedoch haben sie einen eher bitteren Geschmack.
Die Blüten schmecken aromatisch herb bis honigartig. Sie eigenen sich sowohl zur Dekoration von Speisen, aber auch als Tee oder Sirup.
Räuchern
Beim Räuchern verströmen die Blüten der Goldrute einen krautigen bis honigartigen Duft. Sie ist eine typische Sonnenpflanze, die beim Räuchern gute Stimmung verbreitet. Die Goldrute vertreibt schlechte Energien und wirkt ausgleichend. Sie schenkt Kraft und Vitalität. Sogar in Liebesräucherungen soll sie Partner emotional miteinander verbinden können.
Habt ihr die Goldrute bereits verwendet? Nutzt ihr sie lieber kulinarisch oder für eure Hausapotheke?
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