Ab dem Frühsommer erscheint der Hornklee in reichlicher Zahl, und verleiht Wiesen, Wegesrändern sowie Felsvorsprüngen gelbe Farbakzente. Er stellt eine wertvolle Nahrungspflanze für Schmetterlinge und andere Insekten dar. Sowohl die Raupen als auch die ausgewachsenen Schmetterlinge von etwa 45 verschiedenen Arten nutzen den Hornklee als Futter. Darüber hinaus ist er eine beliebte, zuckerreiche Nektarpflanze, welche von etwa 60 verschiedenen Hummeln, Wild- und Honigbienen angeflogen wird. Er ist in Mittel- und Westeuropa heimisch und bis in Höhenlagen von 2.300 Meter anzutreffen.
Der Hornklee ist häufig wild anzufinden, wird aber auch gerne zur Gründüngung bzw. als Zwischenkultur auf Feldern genutzt. Durch die symbiotische Verbindung mit Knöllchenbakterien, welche an den Wurzeln sitzen, wird die Pflanze und auch der umgebende Boden mit Stickstoff versorgt und dient somit als natürlicher Dünger.
Aussehen
Der Hornklee ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Das typische Merkmal dieser Pflanzenfamilie sind die an kleine Schmetterlinge erinnernden Blüten, welche beim Hornklee intensiv gelb gefärbt sind. Die Einzelblüten sitzen in einem doldigen Blütenstand, welcher zwei bis sieben Einzelblüten umfasst und von drei kleinen, grünen Hochblättern umgeben ist.
Der Hornklee zeichnet sich durch seine typischen dreiblättrigen Blätter aus, die dem Wiesenklee ähneln und namensgebend sind. Eine direkte Verwandtschaft zwischen diesen Pflanzen besteht nicht. Am Blattansatz befinden sich noch zwei Nebenblättchen. Die Blätter sind oval bis länglich und leicht zugespitzt. Sie sind hellgrün bis blaugrün gefärbt und können eine leichte Behaarung aufweisen.
Der botanische Name der Pflanze ist Lotus corniculatus. Die Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen und kann als gehörnter Klee übersetzt werden. Die Namensgebung bezieht sich auf die Hülsenfrüchte, welche an spitze Hörner erinnern. Diese werden ab dem Hochsommer gebildet und schleudern die reifen Samen etwa zwei Meter weit heraus.
Volksheilkunde
In der Volksheilkunde hat der Hornklee keine besonders lange Geschichte. Seine Heilwirkung soll angeblich erst Mitte des 20. Jahrhunderts durch Zufall erkannt worden sein. Der französische Arzt Henri Leclerc, ein Pionier der Phytotherapie, verordnete einer Bäuerin gegen Schlaflosigkeit Steinklee. Die Bäuerin verwendete allerdings versehentlich Hornklee, und ihre Beschwerden waren nach einigen Tagen verschwunden.
Die Pflanze enthält vielfältige Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Gerbstoffe und ätherische Öle. Der Hornklee wirkt krampflösend, entzündungshemmend, beruhigend und schlaffördernd. Aufgrund der enthaltenen Stoffe wird er in der modernen Volksheilkunde bei Schlafstörungen und nervösen Beschwerden eingesetzt. Darüber hinaus wird er auch bei Bindehaut- und Zahnfleischentzündungen sowie unterschiedlichen krampfartigen Beschwerden eingesetzt.
Die Anwendung erfolgt vorwiegend durch Teeaufgüsse. Die grünen Pflanzenteile enthalten geringe Mengen an Blausäure, weshalb reine Blütentees bevorzugt verwendet werden.
Kulinarik
In Würzmenge können alle Pflanzenteile des Hornklees bedenkenlos verwendet werden. Die grünen Pflanzenteile schmecken herb erbsenartig. Die Blüten werden als erbsen- bis mandelartig beschrieben.
Da sich die enthaltene Blausäure beim Kochen verflüchtigt, können die Blätter und Triebspitzen zu gegarten Gemüsegerichten beigegeben werden. Roh, beispielsweise in Salaten oder Smoothies, sollten sie nur in kleinen Mengen verzehrt werden.
Die Blüten eignen sich neben der Anwendung als Tee auch als dekorative Zugabe auf süßen und pikanten Gerichten. Die jungen Hülsenfrüchte können in kleinen Mengen ähnlich wie Bohnenschoten zubereitet werden. Auch diese sollten vor dem Verzehr gut durchgegart werden.
Räuchern
Beim Räuchern wirkt der Hornklee beruhigend, schlaffördernd und angstlösend. Seine sonnengelben Blüten, welche sich um die Zeit der Sommersonnenwende entfalten, bringen eine ausgleichende und stimmungsaufhellende Energie mit sich. Somit eignet er sich hervorragend zur Bewältigung von Stresssituationen und hilft gegen Albträume. Besonders in Kombination mit Hopfen ergibt sich ein kraftvolles Räucherwerk.
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