Heute möchte ich euch ein typisches Gewächs des Vorfrühlings vorstellen: den Huflattich. Die strahlend gelben Blüten dieser Pflanze gehören zu den ersten, welche wir im neuen Jahr finden. Daher ist Huflattich auch eine besonders wichtige Nahrungsquelle für Insekten.

Der botanische Name ist Tussilago farfara. Die Bezeichnung wird vom lateinischen „tussis ago“ abgeleitet, was in etwa „ich vertreibe den Husten“ bedeutet. Somit erkennen wir bereits das Haupteinsatzgebiet dieser Pflanze. Der Namenszusatz „farfara“ bedeutet „bemehlt“ und deutet auf die weißlich behaarte Unterseite der Blätter hin. Auch der deutsche Name weist auf die Blätter hin – diese haben die Form eines Pferdehufes.

Aussehen

Huflattich gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler und ist somit mit Löwenzahn und Gänseblümchen verwandt. Die Pflanze ist mehrjährig. Das bedeutet, dass die Pflanze jedes Jahr aus dem gleichen Wurzelstock neu austreibt. Die unterirdischen Ausläufer können bis zu einem Meter lang werden und sogar bis einen Meter tief in den Boden reichen. Charakteristisch für den Huflattich ist das Auftreten der Blüte vor dem Blattaustrieb. Die gelben Blüten, welche dem Löwenzahn ähneln, beginnen im Vorfrühling zu blühen. Jede Blüte sitzt auf einem geschuppten, rötlich braunen Stiel. Die Blüten treten oft in kleinen Gruppen auf. Nach der Blüte erscheinen die Blätter, welche meist schildförmig und handtellergroß sind. An der Unterseite sind sie leicht behaart, and der Oberseite sind deutlich die Blattadern zu erkennen. Durch die zarte Behaarung wird die Pflanze von Naturfreunden auch gerne als „des Wanderers Klopapier“ bezeichnet.

Huflattich (Tussilago farfara)
Huflattich (Tussilago farfara)

Volksheilkunde

Huflattich ist eine sehr beliebte Heilpflanze in der Volksmedizin. Sie wirkt schleimlösend, auswurffördernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Diese Eigenschaften führen dazu, dass Huflattich besonders bei Husten, Bronchitis und Erkältungskrankheiten eingesetzt wird. Zusätzlich ist er eine Einschleuserpflanze für Magnesium.

Im Allgemeinen ist diese Heilpflanze sehr gut verträglich, jedoch wird in der Literatur immer wieder darauf hingewiesen, dass sie nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden soll. Dies liegt am Vorhandensein von Pyrrolizidinalkaloiden, die in großen Mengen potenziell leberschädigend wirken können. Wer daher auf Nummer sicher gehen will, sollte die Einnahme auf etwa ein Monat pro Jahr beschränken. Damit müsste man zumindest die jährlichen Erkältungsperioden aber gut überbrücken können.

Eingenommen wird Huflattich traditionell als Teezubereitung. Man verwendet dazu getrocknete Blüten und/oder Blätter. In unserer Region werden immer die Blüten verwendet, in anderen Regionen nur die Blätter, aber natürlich können Blüten und Blätter auch gemischt werden. Für die Zubereitung übergießt man 1-2 TL der getrockneten Kräuter mit 250 ml heißem Wasser und lässt es etwa 10 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Als Alternative zum Tee kann Huflattich auch als Kräuterpulver eingenommen werden. Dazu pulverisiert man die getrockneten Pflanzenteile (mit einem Mörser oder in einer Küchenmaschine) und nimmt 1-2 Messerspitzen davon täglich ein.

Eher unbekannt ist die Verwendung von Huflattich bei Hautproblemen. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung kann bei unterschiedlichen Beschwerden, wie unreiner Haut, Ekzemen, entzündeten Hautstellen, juckender Kopfhaut oder leichten Verbrennungen helfen. Bei solchen Beschwerden können frische Huflattich Blätter gute Dienste leisten. Man zerdrückt sie, damit die Pflanzensäfte austreten können, und legt sie auf die betroffene Hautstelle. Alternativ kann auch die Teezubereitung als Waschung für Haut und Haare verwendet werden.

Kulinarik

Die Verwendung von Huflattich ist in der Kulinarik auf mehrere Arten möglich. Beispielsweise können die jungen, frischen Blüten und Blätter in kleinen Mengen Wildkräutersalaten zugegeben werden. Der Geschmack der Blätter wird meist als mild bis leicht pfeffrig bezeichnet, die Blüten als honigartig.

Als Blattgemüse kann die Pflanze roh oder blanchiert diversen Gerichten oder Suppen beigegeben werden. Auch als Alternative zu Weinblättern können Huflattich Blätter mit unterschiedlichen Zutaten gefüllt werden.

Auch die Wurzeln können zubereitet werden, beispielsweise als Wurzelgemüse oder in Bratlingen. Die Wurzeln werden zwischen Herbst und Frühling ausgegraben und können gleich wie andere Wurzeln zubereitet werden.

Räuchern

Huflattich ist eine Pflanze, die beim Verräuchern Sonne ins Leben bringt. Eine Huflattich Räucherung hebt die Stimmung und hilft uns persönliche Tiefpunkte zu überwinden. Sie hilft uns dabei, unsere inneren Wünsche zu reflektieren und diese an die Oberfläche zu bringen.

Für die Räucherung benutzt man die getrockneten Blüten und Blätter. Huflattich kann pur verräuchert werden, aber es bietet sich auch die Kombination mit anderen Wohlfühlpflanzen wie Ringelblume, Sonnenblume oder Johanniskraut an.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Huflattich gemacht? Verwendet ihr lieber die Blüten oder Blätter?


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