Im Spätsommer finden wir in den Wäldern oft große, horstige Bestände des Klebrigen Salbei. Seine blassgelben Blüten strahlen uns auch aus den dunkleren Ecken des Waldes entgegen. Der Klebrige Salbei ist in Mitteleuropa heimisch und bis in den Kaukasusraum und Westasien verbreitet. Wir finden ihn dort im Schatten und Halbschatten von humosen Laub- und Mischwäldern.

Der Klebrige Salbei hat den botanischen Namen Salvia glutinosa. Salvia stammt vom lateinischen Wort salvare, was retten, erlösen aber auch speichern bedeutet. Glutinosa bedeutet kleben, verleimen oder zusammenheilen. Seine deutsche Bezeichnung verweist ebenfalls auf seine anhaftenden Eigenschaften. Die Kelchblätter der Pflanze sind mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt, welche gerne an vorbeistreifenden Tieren und Menschen haften bleiben. Aufgrund dieser Eigenschaft, wurde der Klebrige Salbei in Ställen aufgehängt, und somit als natürlicher Fliegen- und Mückenfänger eingesetzt.

Aussehen

Der Klebrige Salbei ist eine sommergrüne, ausdauernde Staude. Im Winter sterben die grünen Blätter ab, aber treiben im Folgejahr wieder aus der ausgeprägten Pfahlwurzel aus.

Wie man bereits aus dem Name schließen kann, ist diese Pflanze mit anderen Salbei-Arten verwandt. Gemeinsam zählen sie dementsprechend zur Familie der Lippenblütler. Typisch für diese Pflanzenfamilie ist der vierkantige Stängel, der auch beim Klebrigen Salbei vorhanden ist. Die Blätter sind zwischen 8 und 15 Zentimeter groß und schildförmig geformt. Sie sind unregelmäßig gezähnt und leicht filzig behaart. In der Literatur wird meist angegeben, dass die klebrigen Drüsenhaare an den Blättern und Stielen vorhanden sind. Meiner Erfahrung nach sind jedoch nur die Blütenkelche von klebriger Konsistenz.

Die Blütezeit der Pflanze dauert meist bis Ende September. Der Gesamtblütenstand besteht aus 6 bis 16 scheinquirligen Teilblütenständen. Diese haben jeweils 4 bis 6 Blüten. Die blassgelben bis schwefelgelben Lippenblüten weisen oft hellbraune Muster auf, wie zum Beispiel Flecken und Streifen. Die Blüten sind zwischen 3 und 4,5 Zentimeter lang und besitzen eine ausgeprägte, sichelförmige Oberlippe. Diese Blüten werden hauptsächlich von Hummeln besucht. Nach der Bestäubung bildet die Pflanze Klausenfrüchte aus, welche nach dem Ausreifen in 4 Teile zerfallen.

Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)
Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)

Volksheilkunde

In der Volksheilkunde hat der Klebrige Salbei eine geringere Bedeutung als andere Salbei Arten. Auch wenn die Wirkung dieser Pflanze etwas dezenter ausfällt als jene seiner Artgenossen, kann sie trotzdem für die gleichen Anwendungsgebiete eingesetzt werden. Durch die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung lässt sich das Kraut gut bei Fieber, Verdauungsproblem oder Menstruationsproblemen einsetzen. Dazu wird es hauptsächlich als Teezubereitung verabreicht.

Kulinarik

Der Klebrige Salbei schmeckt aromatisch würzig und honigartig. Daher ist das gesamte Kraut eine wunderbare Zutat für Teezubereitungen. Auch das Aromatisieren von Spirituosen ist eine denkbare Verwendungsmöglichkeit.

Die jungen Blätter und Triebspitzen bieten sich aber auch als feines Gewürzkraut für Salate, Gewürzöle, Suppen, Eintöpfe, Kräuterbutter und Kräuteraufstrichen an. Die abgezupften Blüten lassen sich als farbige, aromatische Zutat in Suppen, Kartoffelgerichten oder Kräuterbutter einsetzen.

Räuchern

Beim Räuchern entfaltet der Klebrige Salbei eine würzig süße Duftnote. Er eignet sich für Heilungsrituale, da er uns dabei unterstützt tiefe Seelenwunden zu erkennen und zu heilen. Darüber hinaus hilft er introvertierten Menschen soziale Kontakte aufzusuchen und neue Wege zu beschreiten, welche das persönliche Wachstum fördern.

Ich selbst habe eine sehr starke Verbindung zu dieser Pflanze. Konntet ihr bereits Erfahrungen mit ihr sammeln?


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