Die Blätter der Knoblauchsrauke gehören zu den ersten, die sich im Vorfrühling der Sonne entgegenstrecken. Die Knoblauchsrauke ist in Europa heimisch, ist jedoch mittlerweile fast weltweit als Neophyt anzutreffen. Wir finden sie vorwiegend in unseren Laubwäldern, aber auch häufig in Gebüschen und Hecken.

Der Name der Pflanze verweist auf den knoblauchartigen Geschmack und Geruch, der insbesondere beim Zerreiben der Blätter intensiv hervortritt. Der botanische Name der Knoblauchsrauke ist Alliaria petiolata. Alliaria stammt vom lateinischen Wort allium, was Knoblauch bedeutet. Petiolata stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet „mit gestieltem Blatt“.

Aussehen

Die Knoblauchsrauke wird ungefähr 60 Zentimeter hoch, kann aber in manchen Fällen über einen Meter hoch werden. Meist kommt sie als zweijährige Pflanze vor. Das bedeutet, dass im ersten Jahr nur die Blattrosette ausgebildet wird. Im zweiten Jahr bildet sie Blüten, die Samen reifen heran, und sie stirbt anschließend ab.

Die Blätter der Knoblauchsrauke erinnern an eine Mischung aus Gundelrebe und Brennnessel. Sie sind an den Blatträndern deutlich gekerbt bis gezackt. Ein klares Erkennungsmerkmal ist der knoblauchartige Geruch, der sich beim Zerreiben der Blätter freisetzt. Die Grundblätter sind rundlicher als die spitz zulaufenden Stängelblätter.

Der Blütenstand besteht aus vielen kleinen, weißen Einzelblüten. Die Blütezeit ist April bis Juli. Die vier Blütenblätter sind typisch für solche Kreuzblütengewächse. Die Pflanze ist eine wichtige Futterquelle für viele Insekten, da der Nektar gut erreichbar ist.

Nach der Bestäubung bilden sich dünne Schoten. Die Samen reifen in diesen Schoten heran. Nach der Reife öffnen sie sich, und die Samen werden von vorbeistreifenden Tieren verbreitet.

Blätter der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Blätter der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Volksheilkunde

Die Knoblauchsrauke enthält viel Vitamin A und Vitamin C. Das macht sie ein beliebtes Kraut für Frühjahrskuren und zur Blutreinigung. Die Pflanze enthält auch größere Mengen an Senfölglykosiden, die antibakterielle Eigenschaften aufweisen.

Weiters wirkt die Pflanze harntreibend, schleimlösend, auswurffördernd und entzündungshemmend. Daher wird die Knoblauchsrauke bei Entzündungen des Mund- und Rachenbereiches eingesetzt. Unterstützend kann sie auch bei Erkältungskrankheiten helfen.

Die Pflanze wird meist als Tee, als frisches Kraut, oder als Tinktur eingenommen. Bei Insektenstichen kann man das frische Kraut zerquetschen und auf den Stich legen. Dies mindert den Juckreiz und die Schwellung.

Blüten und Schoten der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Blüten und Schoten der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Kulinarik

Kulinarisch ist die Knoblauchsrauke ein Alleskönner. Egal ob Blätter, Wurzel, Blüten oder Samen – die ganze Pflanze kann verwendet werden.

Wie der Name bereits sagt, ist der Geschmack knoblauchartig. Deshalb ist sie nur für pikante Speisen zu empfehlen. Beim Kochen verflüchtigt sich der aromatische Geschmack. Deshalb verwendet man die Knoblauchsrauke nur frisch. Auch beim Trocknen verliert sie den Geschmack. Sie kann aber durch Einfrieren haltbar gemacht werden.

Die Blätter eignen sich hervorragend für Kräuteraufstriche oder als Salatbeigabe. Die Wurzel verwendet man ähnlich wie Kren (Meerrettich). Die Blüten eigenen sich als Dekoration auf würzigen Gerichten. Die Samen können als Gewürz verwendet, oder zu einem Wildkräutersenf weiterverarbeitet werden.

Räuchern

Die Knoblauchsrauke kann man sogar räuchern. Sie hilft uns, die Lebensgeister zu wecken, verleiht Energie und gibt neue Impulse bei schwierigen Aufgaben. Sie hat eine anregende Wirkung, weshalb sie nicht vor dem Schlafengehen verräuchert werden sollte.

Kennt ihr die Knoblauchsrauke bereits? Wächst sie vielleicht sogar in eurer Hecke? Habt ihr sie bereits verwendet?


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