Die Rotbuche ist ein in Mitteleuropa häufig vorkommender Laubbaum. Besonders im Vollherbst ist sie besonders auffällig, wenn sich die Blätter zu einem intensiven Orangerot verfärben, und so den Boden unserer Wälder erstrahlen lassen. Der Name Rotbuche leitet sich jedoch nicht von der schönen Blattfarbe ab, sondern von der rötlichen Färbung des Holzes.

Während der letzten Eiszeit wurde die Rotbuche völlig aus Mitteleuropa verdrängt, und überlebte nur im Mittelmeerraum. Erst nach Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 10.000 Jahren verbreitete sie sich wieder. Sie hatte in unserer Gesellschaft immer einen hohen Stellenwert, da sie sich sowohl für Gebrauchsmöbel als auch als Brennholz anbietet. Auch als Nahrung für Mensch und Tier ist die Buche nicht zu unterschätzen. Die Bedeutung dieses Baumes spiegelt sich in der Namensgebung vieler Ortschaften wider.

Sogar die Wörter Buch und Buchstabe leiten sich von diesem Baum ab. Es wird angenommen, dass das leicht spaltbare Buchenholz von den Germanen für die Herstellung von Schreibtafeln verwendet wurde, die dann zu einem größeren Schriftstück (Buch) zusammengebunden wurden. Bis ins 16. Jahrhundert bestanden Bucheinbände fast immer aus Buchenholz.

Aussehen

Die Rotbuche ist ein sommergrüner Baum, der zwischen 30 und 45 Meter hoch werden kann. Die Baumkrone eines ausgewachsenen Exemplars kann bis zu 600 Quadratmeter Fläche beschatten. Buchen werden gewöhnlich bis zu 300 Jahre alt.

Die Laubblätter treiben etwa im April gemeinsam mit den Blüten aus. Sie sind gestielt, eiförmig und haben einen wellig-buchtigen Blattrand. Der Blattrand und die Unterseite sind leicht behaart. Im Frühling sind die Blätter hellgrün, im Sommer dunkelgrün und verfärben sich im Herbst zu einem orangeroten Farbton. Die Rinde der Rotbuche ist glatt und graugrün gefärbt. Die Blüten bilden sich erst mit einem Alter von etwa 30 bis 50 Jahren. Männliche und weibliche Blüten befinden sich jeweils auf einem Baum. Aus den weiblichen Blüten bilden sich im Herbst die typischen Nussfrüchte, welche Bucheckern genannt werden. Sie sind braun, dreikantig und bis zu 2 Zentimeter lang. Diese befinden sich immer zu weit in einer stacheligen Hülle.

Früchte der Rotbuche (Bucheckern) (Fagus sylvatica)
Früchte der Rotbuche (Bucheckern) (Fagus sylvatica)

Volksheilkunde

Die Rotbuche ist zwar keine bekannte Heilpflanze, aber sie wird in der Volksheilkunde gerne eingesetzt. Dabei spielen vor allem die Blätter und die Rinde eine Rolle. Durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen wirkt die Pflanze vor allem zusammenziehend, entzündungshemmend und antibakteriell. Darüber hinaus soll sie auch eine magenschützende Wirkung haben. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich die Rotbuche bei Hauterkrankungen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Durchfall und zur Unterstützung bei Erkältungskrankheiten.

Meist wird ein Teeaufguss aus der Rinde zubereitet, der 2 mal täglich eingenommen wird. Auch zur äußerlichen Behandlung von Hautproblemen kann dieser eingesetzt werden. Bei Zahnfleischproblemen kaut man die frischen Blätter.

Kulinarik

Die Rotbuche ist nicht nur eine wertvolle Unterstützung für unsere Gesundheit, sondern auch eine wunderbare Bereicherung für unseren Speiseplan. Hier spielen vor allem die Bucheckern eine wichtige Rolle. Sie besitzen einen hohen Anteil an fettem Öl, Stärke, Eiweiß sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Sie haben einen angenehm nussigen Geschmack und passen sowohl in süße als auch pikante Speisen. Die Bucheckern können als Ganzes oder in gemahlenem Zustand weiterverarbeitet werden. Ich kann sie besonders als Zugabe in Pestos empfehlen, wie zum Beispiel in meinem Wilden Herbstpesto.

Wenn man die Bucheckern in größeren Mengen konsumieren möchte, ist es notwendig sie vorher zu erhitzen. Durch das enthaltene Fagin (Trimethylamin) kann es ansonsten zu Kopf- und Magenschmerzen kommen. Durch das Erhitzen wird dieser Stoff abgebaut, und die Bucheckern werden gut bekömmlich. Darüber hinaus kommt beim Anrösten der Geschmack besonders gut zur Geltung.

Auch die Blätter und Keimlinge der Rotbuche können verzehrt werden. Die jungen Blätter eigenen sich als Zugabe in Salaten und Gemüsegerichten. Ihr Geschmack ist säuerlich herb. Sie werden gerne zur Aromatisierung von Limonaden verwendet. Die Keimlinge eigenen sich als Antipasti oder als Salatzugabe. Sie haben einen nussigen Geschmack. Auch in karamellisierter Form sind sie besonders lecker.

Rotbuchen-Keimlinge (Fagus sylvatica)
Rotbuchen-Keimlinge (Fagus sylvatica)

Räuchern

Für eine Buchen Räucherung eignen sich Blätter, Rinde und Holz. Der Geruch ist rauchig und holzig. Die Rotbuche schafft Klarheit und stärkt unseren Sinn für Gerechtigkeit, sowie unser Urteilsvermögen. Sie schenkt uns einen starken Realitätsbezug und erlaubt uns, neue Perspektiven einzunehmen. Durch neue Sichtweisen bringen wir Ordnung in unseren Geist und unser Leben, und können Probleme leichter lösen. Darüber hinaus hat die Buche auch schützende Aspekte. Bereits bei den Kelten und Germanen wurde die Rotbuche mit Weiblichkeit und Mütterlichkeit assoziiert.

Bachblüte Nr. 3

Als Bachblüte wird die Rotbuche unter dem Namen Beech angeführt. Wenn man zu sehr auf die negativen Aspekte des Lebens fokussiert ist, wirkt Beech unterstützend. Im negativen Beech Zustand weißt man die “Ja, aber…” Mentalität auf, und es fällt einem schwer die Meinungen anderer Menschen zu akzeptieren. Mithilfe dieser Bachblüte wird man toleranter und kann die schönen Dinge des Lebens voll und ganz genießen. Man wird weltoffener und kann Bedenken in angemessener Weise kommunizieren.

Habt ihr mit der Rotbuche bereits Erfahrungen gemacht? Für welche Zwecke verwendet ihr sie gerne?


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