Im Spätsommer öffnen sich die weiß-rosa Blüten dieser heimischen Wildpflanze. Wir finden den Wasserdost hauptsächlich an feuchten Standorten. Bereits die Kelten und Germanen nutzten den Wasserdost für rituelle und medizinische Zwecke. Bei ihnen war die Pflanze dem Donnergott Thor bzw. Donar geweiht und nutzte sie als Schutzkraut vor den heftigen Sommergewittern zur Erntezeit. Nach der Christianisierung weihte man diese Pflanze der heiligen Kunigunde, die als Wetterheilige bezeichnet werden kann. Daher wird der Wasserdost in einigen Regionen auch unter dem Namen Kunigundenkraut bekannt.

Die botanische Bezeichnung für den Wasserdost ist Eupatorium cannabium. Der Gattungsname leitet sich vom antiken König Mithridates Eupator ab, der diese Pflanze gegen Leberleiden einsetzte. Der Artname „cannabium“ bezieht sich auf die hanfförmigen Blätter. Daher wird das Kraut auch als Wasserhanf bezeichnet. Jedoch haben die beiden Pflanzen außer der Blattform nichts gemeinsam.

Aussehen

Der Wasserdost gehört zu den Korbblütlern und ist eine mehrjährige Pflanze. Er wird zwischen 50 und 175 Zentimeter hoch, und tritt oft in größeren Beständen auf. Wie bereits erwähnt, sind die zahlreichen Blätter handförmig gefiedert und ähneln somit jenen des Hanfes.

Die Blütenstände sind dichte Schirmrispen, welche aus zahlreichen körbchenförmigen Einzelblüten bestehen. Die Blütenblätter sind meist rosa, manchmal aber auch weiß gefärbt. Die Blütezeit reicht ungefähr von Juli bis September. Aufgrund der späten Blütezeit ist es eine wichtige Nektarpflanze für Insekten. Die Samen haben einen Flugschirm und werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet.

Wasserdost (Eupatorium cannabium)
Wasserdost (Eupatorium cannabium)

Volksheilkunde

Wasserdost enthält eine Vielzahl an Bitterstoffen, weshalb er gerne zur Stärkung von Leber, Galle und Milz eingesetzt wird. Bei Verdauungsbeschwerden verschafft er ebenso Linderung, wie nach unbeabsichtigtem, übermäßigem Alkoholkonsum.

Sein Haupteinsatzgebiet ist jedoch die Stärkung des Immunsystems. Sowohl zur Vorbeugung, als auch bei akuten Erkältungsbeschwerden eignet sich die Pflanze ausgezeichnet. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Wasserdost grippale Infekte um die Hälfte verkürzen kann. Auch bei Pollenallergien und Heuschnupfen kann dieses Kraut Linderung verschaffen.

Darüber hinaus wirkt die Pflanze blutreinigend, was bei einer Vielzahl von Beschwerden, beispielsweise bei Hautproblemen, hilfreich sein kann.

Die Einnahme erfolgt überwiegend als Teezubereitung. Dazu werden 1-2 Teelöffel des Krautes mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Der Tee wird dreimal täglich, vorbeugend oder spätestens bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, in kleinen Schlucken getrunken.

Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide (wie auch Huflattich oder Pestwurz), welche bei Dauereinnahme leberschädigend wirken können. Aus diesem Grund sollte während Schwangerschaft und Stillzeit generell auf diese Pflanze verzichtet werden.

Räuchern

Wasserdost ist ein wunderbares Räucherkraut, wenn es um Reinigung geht. Festsitzende Energien werden gelöst, weshalb er bestens für Hausräucherungen geeignet ist. Dazu kommt seine schützende Wirkung für Haus und Hof. Darüber hinaus soll die Wasserdost Räucherung die Kontaktaufnahme mit Naturwesen erleichtern.

Weitere Anwendungen

Leider gehört der Wasserdost zu jenen Pflanzen, die kulinarisch nicht gut verwertbar sind. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe wird das Kraut nur von wenigen Leuten verzehrt.

Dafür ist er eine gute Färberpflanze. Das ganze Kraut färbt Naturstoffe in tiefem Gelb. Die Farbe wird jedoch fahler, je später im Jahr der Wasserdost geerntet wird.

Zusätzlich zeigt sich Potenzial als Insekten-Repellent für Tiere. Aus dem Saft der Laubblätter kann ein Insektenabwehrmittel gezaubert werden.

Habt ihr mit dem Wasserdost bereits Erfahrungen gemacht? Wofür nutzt ihr ihn am liebsten?


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