Die Schneeheide erscheint in den späten Wintermonaten, wenn die Sonne wieder mehr Kraft gewinnt. Sie ist auch unter dem Namen Winterheide oder Frühlingsheide bekannt. Es gibt unterschiedliche Heidekräuter, welche aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit in früherer heilkundlicher Literatur nie unterschieden wurden. Deshalb werden sie auch heute noch gerne verwechselt und namentlich vertauscht. Umgangssprachlich werden fast alle Heidekräuter als Erika bezeichnet. Für die volksheilkundliche Anwendung stellt dies jedoch kein großes Problem dar, da sich die häufigsten Arten Scheeheide (Erica carnea) und Besenheide (Calluna vulgaris) in ihrer Wirkungsweise kaum unterscheiden. Hierbei ist hervorzuheben, dass diese beiden Pflanzen weder zur gleichen Zeit blühen, noch zur selben Pflanzengattung gezählt werden.

Die Bezeichnungen Schneeheide, Winterheide und Frühlingsheide beziehen sich auf die Blütezeit, welche am Ende des Winters beginnt und somit etwas Farbe in die triste Winterlandschaft bringt. Der heimische Zwergstrauch wächst oft in kargen Heidelandschaften, aber kommt auch in Nadelwäldern und Moorgebieten in Höhenlagen bis zu 2.700 Meter vor.

Der botanische Gattungsname Erica leitet sich von der lateinischen Bezeichnung „erice“ ab, was ebenfalls für Heide steht. Der Artname carnea bedeutet fleischfarbig und bezieht sich auf die Farbe der Blüten. Im germanischen Sagenkreis bezieht sich die rötliche Tönung des Heidekrautes auf die Farbe des Blutes der erschlagenen Helden. Dies liegt daran, dass in Heidelandschaften oft blutige Schlachten geschlagen wurden. Das selten vorkommende, weiß blühende Heidekraut galt als Glückssymbol und verkörpert Reinheit und Unschuld.

Schneeheide (Erica carnea)
Schneeheide (Erica carnea)

Aussehen

Die Schneeheide zählt zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie ist ein immergrüner, verzweigter und verholzender Zwergstrauch. Sie ist bis -30 Grad Celsius frosthart. Meist wird die Pflanze bis zu 30 Zentimeter hoch und bildet teppich- bis polsterartige Bestände aus. Sie bildet mit dem Ericaceen-Mykorrhiza Wurzelpilz eine Symbiose. Die Schneeheide ist auf diese Symbiose angewiesen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, gekaufte Pflanzen mit dem ganzen erdigen Wurzelballen einzupflanzen, damit diese lebenswichtige Symbiose bestehen bleibt.

An den dünnen, verholzten Stängeln sind die nadelähnlichen, immergrünen Blätter in einer quirlartigen Anordnung platziert. Die Blätter sind von graugrüner Farbe und 4 bis 8 Millimeter lang. In den Blattachseln erscheinen in den späten Wintermonaten kleine, schmal glockenförmige Blüten. Diese sind hell bis intensiv rosa gefärbt und etwa 5 bis 7 Millimeter lang. Die Staubblätter ragen aus den Blütenkelchen hervor. Aufgrund der frühen Blüte ist die Schneeheide eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Die Verbreitung der Samen erfolgt vorwiegend durch den Wind.

Volksheilkunde

Die Volksheilkunde unterscheidet nur selten zwischen den einzelnen Heidekraut Arten, und setzt alle für die gleichen Zwecke ein, da sie auch eine sehr ähnliche Wirkstoffzusammensetzung aufweisen. Die Hauptbestandteile der Schneeheide sind das Triterpen Ursolsäure, die Glykoside Arbutin und Ericolin, Gerbstoffe und unterschiedlichste Flavonoide.

Aufgrund der harntreibenden, krampflösenden, entzündungshemmenden und desinfizierenden Wirkung ist das Hauptanwendungsgebiet die Behandlung von Nieren- und Harnwegsbeschwerden. Die Schneeheide dient der Stärkung des Urogenitaltraktes sowie der Regeneration der damit verbundenen Schleimhäute.

Darüber hinaus wird von einer nervenberuhigenden und nervenstärkenden Wirkung berichtet. Besonders wenn Harnwegsprobleme aufgrund nervöser Zustände entstehen, ist die Schneeheide die passende Pflanze.

In der Volksheilkunde gilt die Pflanze als Blutreinigungsmittel, welches das Gewebe entschlackt und regeneriert. Auch bei Rheuma und Gicht wird es gerne eingesetzt. Zudem findet es Anwendung bei Leber- und Galleleiden, sowie bei Magen- und Darmbeschwerden. Äußerlich kommt es bei entzündlichen Hautproblemen zum Einsatz.

Die Anwendung erfolgt innerlich durch die Zubereitung von Tees aus den blühenden Triebspitzen. Gerne werden die hübschen Blüten auch als Schmuckdroge in diversen Teemischungen eingesetzt. Äußerlich dienen Sitzbäder und Kompressen der Linderung von unterschiedlichen Beschwerden.

Räuchern

Die Räucherung mit der Schneeheide unterstützt bei Übergangsriten aller Art. Insbesondere wenn man Ängste und Altlasten loslassen will, oder ein Lebensabschnitt zu Ende geht, bietet sie hervorragende Unterstützung. Sie hilft dabei, sich bei Neuorientierungen selbst treu zu bleiben und mit den eigenen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Darüber hinaus wirkt sie stimmungsaufhellend und harmoniert das Energiesystem.


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