Wenn der Herbst mit Wind und kühlerem Wetter ins Land zieht, kann es manchmal zu kleineren Beschwerden, Krankheiten und Unwohlsein kommen. Mitunter haben wir in den Sommermonaten nicht die passenden Wildkräuter gesammelt. Wir müssen jedoch nicht immer auf selbst gesammelte Kräuter zurückgreifen, um unserem Körper und unserer Seele etwas Gutes zu tun. Auch wenn es uns selten bewusst ist, haben wir eine umfangreiche Hausapotheke in unserem Gewürzregal. Küchenkräuter und Gewürze können bei einer Vielzahl an Beschwerden Linderung verschaffen und auch zur Vorbeugung von Krankheiten wunderbare Dienste leisten. Deshalb möchte ich euch die Heilwirkung unserer häufigsten Gewürze vorstellen, welche uns das ganze Jahr über zum Kochen, und natürlich auch für Heilzwecke, zur Verfügung stehen.

Die Heilwirkung der Gewürze basiert zum größten Teil auf den enthaltenen ätherischen Ölen, sowie den vorhandenen Vitaminen und Mineralstoffen. Insbesondere die ätherischen Öle verbessern nicht nur den Geschmack und die Bekömmlichkeit unserer Speisen, sondern haben auch viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Diese Vorteile ergeben sich bereits durch das Würzen von Speisen. Zusätzlich können diese Zutaten aber auch als Tees verwendet werden, oder zu Tinkturen, Ölen und Salben veredelt werden.

Petersilie

Petersilie ist eine Gewürzpflanze, welche sich in beinahe jedem Haushalt finden lässt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie gedeiht aber auch in unseren Gärten ganz unkompliziert, was wohl auch zu ihrer Beliebtheit beigetragen hat.

Dieses Gewürzkraut wirkt entgiftend, blutreinigend und entwässernd. Es unterstützt bei Harnwegsinfektionen und kann Nierensteinen vorbeugen. Darüber hinaus unterstützt das Gewürz bei Beschwerden des Verdauungstraktes sowie bei Menstruationsbeschwerden. Petersilie weißt darüber hinaus antioxidative, zellschützende krampflösende Eigenschaften auf.

Wer gerne räuchert, kann auch Petersilie dazu verwenden. Als Räucherung wirkt sie harmonisierend, reinigend und desinfizierend.

Schnittlauch

Schnittlauch ist eine heimische Pflanze, die wir an Feuchtwiesen und in Flussauen manchmal sogar wild antreffen können. Die Pflanze wird vorzugsweise roh verwendet, denn beim Erhitzen und Trocknen verflüchtigt sich das Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe gehen verloren.

Schnittlauch wirkt sich positiv auf den Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinspiegel aus. Sie wirkt entgiftend und verdauungsfördernd und eignet sich hervorragend für die Behandlung von Frühjahrsmüdigkeit. Darüber hinaus kann Schnittlauch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Gicht vorbeugen.

Aus spiritueller Sicht hilft Schnittlauch dabei, Krankheiten und negative Energien abzuwenden und unterstützt bei der Orakelarbeit.

Gewürze: Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Gewürze: Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Oregano

Oregano ist ein häufig genutztes Gewürz, welches insbesondere für mediterrane Gerichte unabkömmlich ist. Die in Mitteleuropa vorkommende Wildform ist unter dem Namen Dost bekannt.

Dieses Gewürz unterstützt bei den unterschiedlichsten Beschwerden. Als natürliches Antibiotikum wirkt Oregano bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen. Es stärkt das Immunsystem und lindert unterschiedliche Schmerzzustände. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden und verschiedensten Entzündungen hilft diese Pflanze.

Wer gerne räuchert, wird seine reinigende, schützende und stärkende Wirkung zu schätzen wissen. Darüber hinaus wirkt Oregano aufmunternd und unterstützt bei der emotionalen Abgrenzung.

Rosmarin

Rosmarin ist ebenfalls ein gerne genutztes, mediterranes Gewürzkraut. Besonders zum Würzen unterschiedlicher Fleischgerichte wird es gerne verwendet.

Es fördert die Durchblutung und erwärmt und lockert verspannte Muskeln. Darüber hinaus regt Rosmarin den Kreislauf an und wirkt Erschöpfungszuständen entgegen. Rosmarin verbessert die Verdauung und wirkt gegen Blähungen. Es hat entgiftende, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützt bei der Rekonvaleszenz nach Krankheiten.

Als Räucherung wirkt Rosmarin anregend, vitalisierend und kräftigend. Das Gedächtnis soll durch diese Pflanze verbessert werden und die Willenskraft wird gestärkt.

Thymian

Thymian ist ein Zwergstrauch, der vor allem im mediterranen Raum vorkommt. Aufgrund der wunderbaren Heilwirkung hat Thymian mittlerweile Einzug in fast alle unsere Kräutergärten gefunden. Quendel kann als seine mitteleuropäische Wildform bezeichnet werden.

Thymian ist eine typische Heilpflanze bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen. Er wirkt krampf- und schleimlösend und hilft bei Husten und Halsschmerzen. Dieses Gewürz hat entzündungshemmende, antibakterielle und desinfizierende Eigenschaften, weshalb es sich auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum anbietet.

Eine Räucherung mit Thymian dient vorwiegend der Desinfektion von Räumen. Darüber hinaus wirkt sie stimmungsaufhellend und schenkt Mut, Zuversicht und Selbstvertrauen.

Basilikum

Auch Basilikum ist ein mediterranes Gewürz, welches in italienischen Gerichten nicht fehlen darf. Es wird seit mindestens 3.500 Jahren im Mittelmeerraum angebaut.

Dieses Gewürz gleicht Stimmungsschwankungen aus und wirkt während depressiven Lebensphasen stimmungsaufhellend. Auch bei Schlafstörungen, Migräne und Schwindel kann Basilikum helfen. Verdauungsbeschwerden, unterschiedliche Schmerzzustände und Entzündungen können durch diese Pflanze ebenfalls gelindert werden.

Eine Basilikum Räucherung klärt die Gedanken, reduziert Stress und entspannt. Nach Streit wirkt die Räucherung reinigend und spannungslösend. Darüber hinaus soll Basilikum Glück anziehen.

Wacholderbeere

Der Wacholderstrauch ist ein heimischer, immergrüner Nadelstrauch. Seine Beeren brauchen einige Jahre bis sie reif sind und ihre charakteristische blauschwarze Farbe ausbilden.

Wacholder unterstützt bei Harnwegsinfektionen, spült die Nieren durch und unterstützt das Ausscheiden von Wasser. Es ist ein von innen heraus wärmendes, munter machendes und krampflösendes Gewürz, welches bei Verdauungsbeschwerden und Menstruationsbeschwerden hilft.

Das Holz und die Beeren des Wacholderstrauches werden als Räucherung zur Reinigung und Desinfektion von Räumen genutzt. Es schützt und behütet. Darüber hinaus aktiviert es unsere Lebensenergie und schenkt den Mut, neue Dinge anzugehen.

Gewürze: Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Gewürze: Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

Kümmel

Kümmel wird gerne genutzt, um deftige Speisen bekömmlicher zu machen. Das Gewürz besteht aus den Samen des heimischen Wiesenkümmels.

Aufgrund der krampflösenden, verdauungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften wirkt Kümmel Magen-Darm-Beschwerden entgegen. Deshalb werden schwer verdauliche Speisen gerne mit Kümmel gewürzt. Durch die schmerzstillende und beruhigende Wirkung eignet sich das Gewürz auch hervorragend bei Zahn- und Kopfschmerzen.

Als Räucherung machen Kümmelsamen munter und sollen vor Krankheiten schützen.

Lorbeer

Der Gewürzlorbeerstrauch stammt ursprünglich aus Vorderasien, und ist im Mittelmeerraum weit verbreitet. Als Gewürz hat er sich auch bei uns gut etabliert.

Lorbeer hilft bei Erkältungskrankheiten die Muskeln zu entspannen und Halsschmerzen zu lindern. Er wirkt antibakteriell, schmerzstillend, entzündungshemmend und krampflösend. Bei Menstruationsbeschwerden, rheumatischen Beschwerden und Verdauungsproblemen bietet Lorbeer ebenfalls wunderbare Unterstützung.

Eine Räucherung mit Lorbeer wirkt gegen Stress, fördert die Entspannung aber auch die Konzentration. Aus diesem Grund wird dieses Gewürz gerne als Orakelpflanze und für Ahnenräucherungen genutzt.

Majoran

Majoran ist ebenfalls eine mediterrane Gewürzpflanze, welche bereits seit der Antike ein beliebtes Würzkraut darstellt.

Dieses Heilkraut wirkt unterschiedlichen Magen- und Darmbeschwerden entgegen, beispielsweise Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, Blähungen und Durchfall. Auch bei Erkältungskrankheiten, Schwindel und Migräne wird Majoran gerne eingesetzt. Eine Majoransalbe wird in der Volksheilkunde bei Kindern mit Schnupfen angewandt. Äußerlich hilft das Gewürz auch bei Hautreizungen, Nervenschmerzen und Wunden.

Auch als Räucherung ist Majoran eine gute Wahl. Er gibt Mut und Stärke und vertreibt negative Stimmungszustände.

Liebstöckel

Liebstöckel kommt nur in Mittelmeergebieten wild vor. Jedoch wird diese Pflanze auch bei uns gerne in Bauerngärten kultiviert.

Die Pflanze wirkt leber- und magenstärkend sowie krampflösend. Deshalb wird sie bei Völlegefühl und Sodbrennen eingesetzt, und sogar gerne als Schnaps angesetzt. Auch zur Durchspülung der Harnwege wird sie aufgrund der harntreibenden und keimhemmenden Eigenschaften genutzt. Liebstöckel wirkt entgiftend und eignet sich deshalb bei irritierter oder unreiner Haut.

Dieses Gewürz wird gerne für Liebesräucherung eingesetzt, denn es wirkt stimmungsaufhellend und spannungslösend.

Dill

In Vorderasien kann man Dill in Wildvorkommen finden. Bei uns ist er nur sehr selten verwildert anzutreffen. Verwendet wird sowohl das Dillkraut als auch die Samen. Er ist eng mit dem Fenchel verwandt.

Dill wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, krampflösend und antibakteriell. Er hat antioxidative und zellregenerative Eigenschaften. Neben unterschiedlichen Schmerzzuständen wird Dill auch gerne bei Schlafstörungen eingesetzt.

In Räucherungen wirkt Dill schützend und schafft ein angenehmes, anregendes Raumklima. Er entspannt und wirkt gegen Stress.

Gewürze: Dill (Anethum graveolens)
Gewürze: Dill (Anethum graveolens)

Gewürznelken

Besonders im Winter ist das Würzen mit Gewürznelken besonders beliebt. Sie stammen ursprünglich aus Indonesien und sind die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes.

Gewürznelken wirken schmerzstillend, entzündungshemmend und örtlich betäubend. Daher werden sie bei Zahnschmerzen und Entzündungen des Mund- und Rachenbereiches gekaut. Darüber hinaus hilft dieses Gewürz bei Völlegefühl, Blähungen und anderen Magen- Darmbeschwerden. Auch der Abbau von Alkohol im Körper wird gefördert.

Gewürznelken können ebenfalls gut geräuchert werden. Sie reinigen die Aura und verbessern die Ausstrahlung und das Selbstbewusstsein. Die Räucherung bringt die Energien in Fluss und fördert die innere Balance. Darüber hinaus vertreiben Gewürznelken unterschiedlichste Insekten.

Zimt

Zimt stammt aus Asien und wird aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen. Ceylon Zimt wird aus der Innenrinde gewonnen während Cassia Zimt der Außenrinde entstammt.

Zimt fördert den Appetit und die Verdauung. Bei Völlegefühl und Blähungen setzt eine lindernde Wirkung ein. Zimt reguliert den Blutzuckerspiegel und soll sogar den Cholesterinspiegel senken. Darüber hinaus wirkt das Gewürz wärmend und stimmungsaufhellend.

Bei Räucherungen entfaltet sich ebenfalls seine entspannende, stimmungsaufhellende Wirkung. Sinnlichkeit und innere Ruhe werden gefördert und eine positive, warme Stimmung macht sich breit. Darüber hinaus soll Zimt Glück anziehen.

Was sind eure Erfahrungen mit der Gewürzapotheke? Welche Gewürze verwendet ihr gerne zum Kochen, und welche für Heilzwecke?


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