Der Hopfen ist eine heimische Kletterpflanze, deren Ranken sich gerne im Uhrzeigersinn an Gerüsten und anderen Pflanzen emporwinden. Er ist vor allem als ein wichtiger Bestandteil der Biererzeugung bekannt. Insbesondere die Klosterbrauereien nutzten den Hopfen als Würzmittel. Er verleiht dem Bier sein typisches Aroma und die charakteristische Bitterkeit und verbessert darüber hinaus dessen Haltbarkeit. Davor wurden andere Pflanzen, wie zum Beispiel die Gundelrebe, für diesen Zweck eingesetzt. Der Grund, warum Hopfen von den Mönchen vermehrt genutzt wurde, ist einfach: die Pflanze dämpft nämlich den männlichen Geschlechtstrieb. Trotz dieser Eigenschaft wird er in vielen Kulturen mit Glück und Fruchtbarkeit assoziiert.

Aussehen

Der Hopfen wird in der Botanik als Humulus lupulus bezeichnet. Er gehört zur Familie der Hanfgewächse und ist somit auch mit anderen bekannten Hanfgewächsen verwandt. Er ist eine mehrjährige, krautige Kletterpflanze. Die Pflanze ist in Europa, Nordamerika und Asien verbreitet und bevorzugt feuchte Standorte wie Ufergebiete und Auwälder. Die rankenden Stängel sind von rauen Klimmhäkchen umgeben. Mit ihrer Hilfe kann der Hopfen sogar bis 8 Meter hoch klettern. Die Blätter sind herzförmig und gezahnt. Im Frühherbst zeigen sich seine Blüten. Die weiblichen Blütenstände sind zapfenartig, von gelblich-grüner Farbe und werden auch als Hopfendolden bezeichnet. Diese werden sowohl für die Biererzeugung, als auch in der Volksheilkunde genutzt. In ihren Hopfendrüsen ist ein feines, gelbes Pulver (Lupulin) enthalten, welches dem Bier seinen bitteren Geschmack verleiht. Die unscheinbaren männlichen Blüten sind hingegen büschelartig angeordnet, gelb und sternförmig.

Hopfen (Humulus lupulus), Triebe und Blätter
Hopfen (Humulus lupulus), Triebe und Blätter

Volksheilkunde

In der Volksheilkunde wird der Hopfen schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt. Seine wichtigsten Bestandteile sind Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherische Öle. Die Inhaltsstoffe des Hopfens haben beruhigende, krampflösende und entspannende Wirkungen auf den Körper. Die Pflanze wird bei Schlafstörungen, Nervosität und zur Stressreduktion eingesetzt. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Wechseljahres- sowie Menstruationsbeschwerden kann der Hopfen Linderung verschaffen.

Die Hopfenzapfen entfalten ihre Wirkung als Tee oder als Zusatz in Badezusätzen. Auch eine Hopfenmilch, gesüßt mit etwas Honig, kann vor dem Schlafen gehen zu sich genommen werden. Ein kleines, mit Hopfen gefülltes Leinenkissen kann ebenso zur Beruhigung und Schlafförderung mit ins Bett genommen werden.

Hopfen (Humulus lupulus), Blütenzapfen
Hopfen (Humulus lupulus), Blütenzapfen

Kulinarik

Hopfen wird nicht nur für die Bierherstellung verwendet, sondern kann auch in der Küche vielseitig eingesetzt werden. Die jungen Triebe des Hopfens, auch Hopfenspargel genannt, gelten als Delikatesse mit angenehm bitterem Geschmack. Man kann sie gekocht, gebraten oder roh in Salaten verwenden. Die Hopfensprossen beginnen im Vollfrühling auszutreiben, und sind in dieser Zeit demgemäß besonders zart.

Die Blätter können Suppen, Eintöpfen und diversen Gemüsegerichten beigegeben werden. Klein geschnitten eignen sie sich ebenfalls roh als Salatzugabe. Die Hopfenzapfen können ferner getrocknet als Gewürz verwendet werden.

Räuchern

Beim Räuchern entfaltet der Hopfen ein fein würziges Aroma. Auch bei dieser Anwendung wirkt er entspannend und bringt uns innerlich zur Ruhe. Die Pflanze schenkt uns in mutlosen Lebensphasen neue Kraft. Insbesondere wenn wir das Gefühl haben, dass uns alles zu viel wird, und unsere Gedanken und Gefühle außer Kontrolle geraten, bietet der Pflanzengeist wunderbare Unterstützung. Dementsprechend wird er besonders in jenen Lebensphasen genutzt, welche von viel Stress geprägt sind. Für einen ruhigen Schlaf ohne Albträume kann der Hopfen auch im Schlafzimmer verräuchert werden.

Kennt ihr den Hopfen bisher nur vom Bier, oder habt ihr ihn auch schon anders genutzt?


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